Die Anderen

Dies und das im Horrorland

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Dies und das 1 – Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Obwohl Anthologien seit langem schlechte Verkaufszahlen nachgesagt werden, bewies der Heyne Verlag wieder einmal Mut und veröffentlichte kürzlich eine Sammlung von Horror-Stories: „Flug und Angst“. Zusammengestellt wurde sie von keinem geringeren als Stephen King (und dem mir unbekannten Bev Vincent), was sicher hilfreich ist, wenn es um die Vermarktung geht. Thematisch dreht sich alles, wie der Titel schon klar macht, um die Möglichkeiten des Horrors beim Fliegen. Die Piloten in dieser unheimlichen Sammlung sind ein interessantes Gemisch aus Jung und Alt (respektive Tot). Als da wären: E. Michael Lewis, Arthur Conan Doyle, Richard Matheson, Ambrose Bierce, E. C. Tubb, Tom Bissell, Dan Simmons, Cody Goodfellow, John Varley, Joe Hill, David J. Schow, Ray Bradbury, Bev Vincent, Roald Dahl, Peter Tremayne, Stephen King, James Dickey. Liebe Leser … setzt ein Zeichen, kauft diese Anthologie und beweist den grossen Verlagen damit, dass die Horrorkurzgeschichte nicht tot und verrottet ist.

Dies und das 2 – Aus vertraulicher Quelle wurde mir berichtet, dass schon in den nächsten ein bis zwei Wochen ein Nachfolger des alten „Horror-Forums“ an den Start gehen soll: „Phantastik-Literatur.de“. Als ehemaliger User begrüsse ich diesen Neustart und wünsche mir, dass der Unternehmung viel Erfolg und eine Tonne Neufleisch (also Menschen und Zombies) vergönnt sind. Sobald ich Genaues weiss, werde ich davon berichten.

Dies und das 2.1 – Bekanntlich haben es Foren heutzutage ja oftmals schwer, um gegen die beliebten sozialen Netzwerke zu bestehen, die meiner Meinung nach nichts anderes als Meinungsmache und eitle Egowichserei sind. Umso erfreulicher, als dass noch ein weiteres der Phantastik gewidmetes Forum letztes Wochenende an den Start ging: „restricted-area.com„. Im Moment ist noch nicht abzusehen, wie es sich entwickeln wird, aber ich drücke auch diesem Forum die Daumen für eine rosige Zukunft.

Dies und das 3 – Zu guter Letzt noch ein Tip für Filmwütige mit ein paar freien Tagen: Vom 05.06.2019 bis zum 13.06.2019 findet in Neuenburg (Schweiz) wieder einmal das alljährliche Filmfestival NIFFF statt. Auch ich werde einige Tage dort verbringen und hoffentlich die eine oder andere cineastische Perle sichten können.

Die Sache mit den King-Verfilmungen

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Nicht zehn, nicht hundert, auch nicht tausend Schreibwütige und Fans haben ihre Meinung zu Verfilmungen von Geschichten aus der Feder Stephen Kings hinausgeschrien und geschrieben. Nein, es müssen Hundertausende, wenn nicht gar Millionen, sein. Und plötzlich überkommt mich das Bedürfnis, jetzt auch meinen Senf dem Sermon aufzuschmieren. Ist das wichtig, ist das nötig? Keine Ahnung, trotzdem mache ich’s hiermit offiziell. Der Grund ist so banal wie unspektakulär … ich habe mir aus einer Laune heraus in den letzten Wochen drei King-Verfilmungen aus dem Jahr 2017 noch einmal zur Brust genommen: „It“ (Teil 1), „1922“ und „The Dark Tower“. Und was ich schon vor langer Zeit im Bezug auf King-Verflimungen dachte, bestätigte sich aufs Neue: Meistens gerät die Sache in gefährliche Schieflage. Natürlich ist das nur meine persönliche Meinung, somit sind Drohbriefe und verletzte Gefühle nichts anderes als Verschwendung von Papier und guter Laune.

Aber keine Angst, lieber Leser, denn dein Wohlergehen liegt mir sehr am Herzen. Das wird jetzt keine Analyse in akademischem Kauderwelsch, nach der einem der Kopf schwirrt, als hätten blutgeile Hornissen eine Treibjagd darin veranstaltet. Es ist bloß eine lose Sammlung von Gedanken eines Film-, Horror- und Literaturliebhabers. Ich gebe keine Garantien, weder für Vollständigkeit noch für die eine große Erkenntnis. Und ich gehe schamlos davon aus, dass Sie die erwähnten Filme bzw. Bücher kennen. Also gut …

Das Hauptproblem bei Verfilmungen von King-Stoffen zeigt sich für mich immer dann am deutlichsten, wenn sich Regisseur, Drehbuchautor und/oder Produzent zu sklavisch an die schriftliche Vorlage zu halten versuchen. Das kann gar nicht gutgehen, funktionieren verschiedene Medien doch nach unterschiedlichen dramaturgischen Regeln. Um das zu begreifen, braucht es keinen Hochschulabschluss. Ein Film dauert zwei Stunden, an einem Buch liest man zwanzig Stunden. Die Beziehungen, die man dadurch zu Themen, Figuren, Handlungsfäden, Schauplätzen und anderem aufbaut, bekommen je nach Medium ganz unterschiedliche Gewichtungen. Gerade das Bewusstsein dafür bildet die Grundlage, wie eine Geschichte erzählt werden muss, um einen bestimmten Effekt zu erzielen. Trotzdem wird das öfter, als einem lieb ist, einfach ignoriert (die Gründe dafür sind ein anderes Thema, für dessen Ergründung hier kein Platz ist).

Bei der Übertragung von einem ins andere Medium bedarf es eines Meisters wie z.B. Stanley Kubrick. Er verstand es 1980, den Kern und die Essenz von „Shining“ (der erwachende Wahnsinn, die Beklemmung und das Grauen im eingeschneiten Berghotel) perfekt in eine andere Form zu verwandeln. Um das zu erreichen, veränderte er unter anderem die Charaktere, so dass sie im Film funktionieren. Am stärksten traf es Wendy Torrance, die Ehefrau vom irrsten aller Irren, Jack Torrance (danke, Jack Nicholson, für diese einzigartige Darbietung). King, dem die Integrität seiner Charaktere schon immer sehr am Herzen lag, betrachtet den Film deswegen als gescheitert, und ich halte diesen Tunnelblick für traurig. Denn meiner Meinung nach handelt es sich bei „Shining“ um ein cineastisches Meisterwerk, das wie kein anderes Kings Themen einfängt und auf den unbedarften Zuschauer loslässt. Wer sich für die Hintergründe der „Shining“-Verfilmung interessiert, dem kann ich wärmstens die Dokumentation „Room 237“ empfehlen.

Welche King-Verfilmungen halte ich noch für grandios umgesetzt? „Carrie“ (Brian de Palma), „The Dead Zone“ (David Cronenberg), „Christine“ (John Carpenter) und „Stand by me“ (Rob Reiner). Natürlich ist die Aufzählung subjektiv, aber für mich ist deutlich, dass ich Umsetzungen mag, denen begabte Regisseure ihren eigenen Stempel aufgedrückt haben. Da kommt mir in den Sinn, dass ich zwei persönliche Favoriten beinahe vergessen hätte, nur dass deren Außerordentlichkeit Schauspielern zuzuschreiben ist: „Secret Window“ mit Johnny Depp und „Running Man“ mit Arnold Schwarzenegger. Daneben gibt es einige Verfilmungen, die durchaus unterhalten und OK sind, aber eben keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Und faule Gurken … oh, faule Gurken gibt es derer viele. Aber über diese breiten wir das Leichentuch des Schweigens.

Wie steht es nun um die drei eingangs erwähnten Filmen aus dem Jahr 2017? „The Dark Tower“ scheitert meines Erachtens daran, dass die epische Größe des Universums um den Dunklen Turm nicht im Geringsten eingefangen wird. Die Schauspieler sind toll, die Effekte auch, aber damit hat es sich auch schon. Das ganze leidet in dieser Form am „kleine-Welt-Syndrom“, wie ich es gerne nenne. Die Welt geht vor die Hunde, aber alles dreht sich um die angebliche Tragödie von zwei Jungs, die sich in melodramatischer TV-Meistermanier die Visagen mit Ziegelsteinen und Stahlbürsten polieren. Ganz so, als ob nur das von Gewicht wäre. Den gleichen Schwachsinn verkaufen uns auch die modernen Superheldenfilme. Zehntausende Leute krepieren so ganz nebenbei, aber die Geschichte dreht sich um den Hulk, dem die Hosen nicht mehr passen, und das ist dann von weltbewegender Wichtigkeit. Kommen wir zum ersten Teil der Neuverfilmung von „It“. Sehr kreativ umgesetzt, wiederum mit hervorragenden Schauspielern besetzt. Aber das ganz spezielle, intensive Coming-of-Age-Feeling der literarischen Vorlage vermochte der Film für mich nur ansatzweise einzufangen. Dabei ist es gerade dieses spezielle Gefühl, das die Basis bildet, auf der das Drama um die Gruppe von Freunden im Kampf gegen die übernatürliche Macht mit der Clownfresse aufgebaut ist. „1922“ halte ich für den besten der drei Kandidaten. Die Geschichte um einen Farmer, der gemeinsam mit seinem Sohn die Ehefrau ermordet, um das Farmland zu behalten, brilliert durch das ruhige, trotzdem spannende Schauspiel von Thomas Jane in der Rolle besagten Farmers. Es geht um Schuld und wie sich diese Schuld in einen Alptraum verwandelt. Was dem Film fehlt, ist die eigene Handschrift des Regisseurs. Außerdem wurde die Geschichte in variierender Form schon oft erzählt, was die Handlung voraussehbar macht. Trotzdem sehenswert.

Und jetzt beginnt das Warten, auf die Umsetzung von „The Talisman“ … wenn sie denn noch irgendwann das Licht der Welt erblicken sollte.

Falls ihr Lust habt, hinterlasst in der Kommentarspalte eure Lieblingsverfilmung von Meister King und weshalb sie das ist. Ich würde mich darüber freuen.

Zwei Neuzugänge

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Endlose Listen von Links mag ich nicht – sie sind unübersichtlich und ermüdend, führen daher zu nichts, das irgendwie sinnvoll wäre. Ich halte es lieber klein und fein und verlinke zu Homepages, die es meines Erachtens nach wert sind, dass man ein Auge (oder auch zwei) auf sie wirft. Hin und wieder entferne ich einen Link, wenn es jemand einfach nicht anders verdient, als dass man ihn übersieht. Fast fühlt es sich wie das Spielen mit Legosteinen an.

Ein Mann, der gehört werden muss, ist Jim Sterling, der seit Jahren die Gemüter erhitzt. Er ist freiarbeitender Videospiel Journalist, Kritiker und – man höre und staune – auch als Persönlichkeit im Wrestlingzirkus bekannt. Vor allem kritisiert er regelmässig die schamlosen Methoden der grossen Videospielgiganten, um immer noch mehr Kohle zu scheffeln (Loot Boxes, Glücksspielmechaniken, ect.) und dabei die scheinheilige Maske der Rechtschaffenheit zu tragen.

Weiterhin habe ich zum Luzifer Verlag verlinkt, der in den letzten Jahren einen immer spannenderen Autorenreigen um sich scharte. Die Tatsache, dass mehr und mehr Romane von Robert McCammon, Tim Curran und Greg F. Gifune erscheinen, hat mich schliesslich überzeugt. Ich hebe das Glas zum Trinkspruch! Auf dass du, Luzifer, uns noch mit vielen tollen Büchern beschenken wirst!

Ein Forum verschwindet

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Gestern stellte ich erstaunt fest, dass das beliebte Horror-Forum.com nach 16 Jahren die Pforten geschlossen hat. Einfach so, über Nacht, verschwand es spurlos in irgendeinem Friedhof des WWW’s und wurde zu einem Internet-Geist. Ich war selbst langjähriges Mitglied und werde es vermissen, denn es bot vielen Literaturfans ein Zuhause, ermöglichte kleinen Verlagen, ihre Bücher zu bewerben, zu besprechen und dadurch zusätzliche Verkäufe zu erwirtschaften. Zudem fanden eine Menge Diskussionen zwischen Autoren und Lesern statt. Und in ihm wurde auch die Idee des Vincent Preis geboren. Das mag nostalgisch klingen, ist auch nostalgisch und daher etwas positiver eingefärbt, als die Realität wahrscheinlich war. Denn das Horror-Forum spürte schon seit Jahren den Trend, dass immer mehr User zu Sozialen Netzwerken wechselten. Das hielt und halte ich für äusserst schade, finden auf besagten Netzwerken doch keine richtigen Diskussionen statt. Viel eher geht es dort um Werbung, Selbstdarstellung und meist ziemlich kurzsichtige Meinungsmache.

Was nun? Wo sucht sich der Liebhaber phantastischer Literatur ein neues Zuhause? Ich weiss es nicht. Das muss sich erst noch herauskristallisieren. Auf eine gewisse Weise, heisse ich es willkommen, nicht mehr jeden oder jeden zweiten Tag in ein Forum schauen zu müssen (ein selbstauferlegtes ‚müssen‘), aber dann ist da auch die Tatsache, dass ich auf so manche interessante Nachwuchsautoren eben gar nicht aufmerksam geworden wäre, hätte es das Horror-Forum nicht gegeben. Egal, die Welt geht davon nicht unter, es gibt lediglich einen Daten-Geist mehr, der eine zeitlang in den Köpfen herumspuken wird, bis sich irgendwann keiner mehr daran erinnert. Dies ist der Lauf der Dinge. Aber bevor das geschieht will ich noch sagen/schreiben: Danke, liebes Horror-Forum. Du warst mir ein manchmal schwieriger aber auch guter Freund. Ich werde dich wirklich vermissen. R.I.P.

Neuer Stoff für die Lauscher (der über 40-jährigen)

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kassetteSo einige Hobbies gingen schleichend und stillschweigend verloren, als wir den Kinder- und Jugendtagen der 70er bzw. 80er entwuchsen … davon kann wohl jeder ein Liedchen singen. Und mit dem darauffolgenden Eintritt in die Teenagerjahre wurde es erst so richtig wild, denn dann rissen wir gleich alle Brücken hinter uns nieder, galt es doch in erster Linie cool, aufgeschlossen und nach vorne orientiert zu sein. Wir hatten begriffen, wie der Hase läuft – oder glaubten es zumindest. Der eine wurde zum Rebell und Künstler, der andere zum Möchtegern-Intellektuellen oder Philosophen … irgendwie niedlich und voller beeindruckender Pläne waren wir alle in jenen fernen, wunderbaren Jahren.

Eines der besagten zurückgelassenen Hobbies sind Hörspiele, damals noch auf Tape. Jeder kennt sie, jeder hörte sie (oft heimlich). Für die Kleinen waren die Helden ‚TKKG‘, ‚Die drei ???‘, ‚Die 5 Freunde‘, ‚Benjamin Blümchen‘, ‚Pinocchio‘, Alf und so manche mehr. Für die schon etwas reiferen – wenn man in diesem Alter denn von Reife sprechen kann – gab es die atemberaubenden Serien von H.G. Francis. Besonders gerne erinnere ich mich an die ‚Horror‘-Serie und ‚Commander Perkins‘ mit denen ich Hunderte von Stunden verbrachte. Und dann waren sie plötzlich alle weg, wie ausgelöscht und vom Erdboden getilgt. Ohne dass wir wussten wie es kam, drehte sich plötzlich kein Gedanke mehr um die einst so geliebten Kassetten, die nur noch in irgendwelchen Regalen Staub ansetzten oder bereits in den Keller oder die Tonne gewandert waren. Grausam waren wir zu unseren Freunden auf Tape … allerdings ohne böse Gedanken. Der Lauf der Dinge trieb uns einfach unaufhörlich in Richtung des viel zu steifen, lustlosen Erwachsenenalters.

Und hier nun sitze ich vor dem Computer, und ich muss euch mit Freude gestehen, dass ich es dank einem Freund wiederentdeckt habe, mein altes Hobby. Nicht ‚Benjamin Blümchen‘ oder ‚Bibi Blocksberg‘ klingen hier und heute aus den Lautsprechern, dafür neu produzierte Hörspiele für Erwachsene. Keine 40 minütigen Episoden mehr, sondern zuweilen 10 stündige epische Werke, die oftmals so aufwendig wie Filme produziert sind. Die Geräuschkulissen und Sprecher sind filmreif, die Dramaturgie und Spannung zum zerreissen intensiv. Aus jedem Genre finden sich Hörspiele: Thriller, Horror, SF, Krimi, historische Werke, nostalgische Kindergeschichten, Umsetzungen bekannter Romane und Klassiker. Die Liste ist lang und wird immer länger, zumal sich eine riesige internationale Szene gebildet hat. Als besonders empfehlenswert erachte ich ‚Monster 1983‘ von dem es bisher zwei jeweils 10 stündige Staffeln gibt (die dritte kommt noch dieses Jahr). Kleinstadthorror ist angesagt, der stark an literarische und cineastische Horror-Klassiker der 80er Jahre erinnert (vor allem Stephen King). Dann wäre da noch die Serie ‚Glashaus‘ (2 Staffeln zu je 10 Stunden), die stark an die TV-Serie ’24‘ erinnert und sich mit Computerterror befasst. Oder ‚Jonah‘ (3 Staffeln), ein insgesammt etwa 27 stündiges Hörspieljuwel, das auf dem Roman ‚Der König der purpurnen Stadt‘ von Rebecca Gablé basiert. Es findet sich für jeden etwas.

Und wenn ihr über 40-jährigen jetzt noch nicht wieder angefixt seid, dann seid ihr wahrlich nicht mehr zu retten. Gute Nacht.

Gegen jede Regel

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Golkonda‚Gegen jede Regel‘ … klingt wilder als es ist. Tatsächlich habe ich es mir zur Regel gemacht, keine Werbeflut für Verlage auf meiner Homepage zu veranstalten, aus dem einfachen Grund, weil dies wichtigeren Artikeln über mich und mein eigenes Werk die Aufmerksamkeit des Publikums streitig machen würde . Und da das Internet ohnehin übervoll mit Werbung, Empfehlungen, Top Ten Listen für jeden Quatsch und anderem Zeit tötenden Mist ist, will ich in den Kanon nicht auch noch einsteigen.

Warum ich meine Regel für einmal doch breche, ist einfach: Ich halte den GOLKONDA VERLAG für den seit langem interessantesten, mutigsten und genreoffensten Verlag. Da finden sich Romane, Novellen, ja sogar heute rar gewordene Kurzgeschichtenbände der Genres Science Fiction, Fantasy, Horror … aber auch Ausrichtungen, die nicht in die genannen Schubladen passen. Neuauflagen alter Bücher gibt es, Übersetzungen von bisher nicht in deutscher Sprache erschienenen Geschichten, usw. Dabei wird primär nicht darauf geachtet, ob das kommerziell vielversprechend ist, sondern ob die Qualität des Gebotenen hoch ist. Und da sie genau das ist, verkaufen sich selbst die für gewöhnlich problematischen Kurzgeschichtenbände sehr gut. Golkonda ist – um es in einfachen Worten zu sagen – zu einer Instanz geworden, der ich blind vertraue, und das ist eine aussergewöhnliche Qualität. Wer mehr dazu wissen will, dem empfehle ich ein aktuelles Interview mit Hannes Riffel, dem Kopf hinter dem GOLKONDA VERLAG. Zu finden ist das von Michael Schmidt geführte Interview HIER.

Sämtliche Empfehlungen aus dem Verlagsprogramm auszusprechen, würde den Rahmen dieses Eintrags bei weitem sprengen, denn ich müsste ganz einfach jedes einzelne Buch nennen. Für mich DIE Neuentdeckung schlechthin ist aber Ted Chiang, dessen beiden Kurzgeschichtenbände ‚Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes‘ und ‚Das wahre Wesen der Dinge‘ ich wärmstens jedem empfehlen kann, der offen für philosophische Geschichten im Science Fiction Gewand ist. Kopf einschalten und abtauchen!